Unser kleines Shetlandpony wurde krank. Es musste in die Klinik. Diagnose: Darmverschluss. Eine OP war unumgänglich. Mascha, Sylvia und ich fuhren ihn in die Klinik nach Gießen. Spät nachts kamen wir an. Sofort wurden Untersuchungen eingeleitet. Eine Stunde später wurde operiert. Die Operation überstand Herkules gut. Der Verschluss wurde entfernt und wir hatten alle Hoffnung auf ein gutes Ende. Leider gab es dies nicht. Herkules hatte weiterhin Koliken. Eine erneute Öffnung des Bauches war notwendig und somit bestand das Risiko einer Bauchfellentzündung. Wir hofften von ganzem Herzen, dass der kleine Kerl es schaffen und gesund werden würde. Jeden Tag fuhren wir 300 Kilometer hin und zurück um ihn zu besuchen. Der Kleine freute sich jedes Mal. Bei der 2. OP fand man einen faustgroßen Darmstein. Er wurde entfernt. Eine Bauchfellentzündung kam hinzu, Herkules ging es immer schlechter. Dann kam am Morgen der Anruf aus der Klinik. Man konnte Herkules nicht mehr helfen. Es wurde uns nahe gelegt ihn Einschläfern zu lassen. Alles hatten wir versucht um sein Leben zu retten. Wir hatten ihn sehr lieb. Schweren Herzens gaben wir unser Einverständnis. Qualen wollten wir ihm ersparen. Es war für uns sehr schlimm, dass wir nicht bei ihm sein konnten. Aber der Weg zur Klinik war so weit und so lange sollte er keine Schmerzen mehr ertragen müssen. Er wurde einge-schläfert. Das Leben hatte verloren. Wir standen da, weinend ohne Herkules und Herzen, die schwer waren wie Felsen.
Die Rechnung von 2000 EUR dürfen wir in Raten zu 100 Euro abbezahlen.
Frau Klein vom Bund Deutscher Tierfreunde kündigte ihren Besuch an, sie wollte uns und unsere Tiere sowie die Mühle kennen lernen. Es war ein sehr, sehr netter Besuch und ein schöner Tag. Wir erzählten viele Geschichten, auch die von Herkules und unserer Trauer um ihn und dann fragte Frau Klein nach den Kosten der Behandlung. Wir nannten ihr den Betrag und ganz spontan sagte sie: "Wir zahlen die 2000 EUR".